Euphorbia obesa Hook. f. ( Kugelförmige Wolfsmilch )
Familie: Wolfsmilchgewächse - Euphorbiaceae
Name: Euphorbia (f.) nach Euphorbos, dem Leibarzt des numidischen Königs Juba IL (um 50 v, u. Z.), der die medizinische Verwendbarkeit der E. resinifera (E. „San Salvador") entdeckte; obesus, -a, -um lat. = fett, feist, geschwollen (der blattlose Körper der Art ist kugelförmig angeschwollen). Der deutsche Name „Wolfsmilch" bezieht sich auf den Milchsaft, dessen giftige Wirkung bereits im Altertum bekannt war. So benutzte man z. B. in den Mittelmeerländern geklopfte, mit Steinen beschwerte und ins Wasser geworfene Euphorbien - Zweige zum Fischfang. Die Fische kamen dann betäubt an die Wasseroberfläche. Den Einheimischen Afrikas diente Wolfsmilchsaft als Pfeilgift.
Herkunft: Südafrika, Kapp-Provinz; den in Halbwüsten wachsenden Pflanzen er- möglicht die kugelige Gestalt, sich auch während der Trockenzeiten dauerhaft oberirdisch zu behaupten.
Blütezeit: Blühende E. obera gehören zu den größten Seltenheiten in den Sammlungen sukkulenter Pflanzen. Die Art ist zweihäusig (die Pflanzen bringen ent- weder männliche oder weibliche Blüten hervor). Nur jahrzehnte alte Exemplare bilden Blüten aus; daher ist auch der Samen selten im Handel (eine Samenkapsel enthält nur 2 bis 3 Samenkörner).
Anzucht: Aus Samen (meist Aussaat importierten Saatgutes) nur in Spezial - Sukkulentengärtnereien.
Pflegeansprüche: Im Gegensatz zu den meisten Sukkulenten, denen unsere Wohnungen im Winter zu warm sind, vertragen Euphorbien sukkulenter Wachstumsweise die normalen Zimmertemperaturen sehr gut.
Man kann sie auch in zentralgeheizten, lufttrockenen Räumen verlustlos überwintern. Das von Natur aus schwach ausgebildete Wurzelsystem der sukkulenten Arten ermöglicht nur eine spärliche Wasseraufnahme. Gegen Trockenheit sind die Pflanzen erstaunlich unempfindlich; man bewässere daher auch im Sommer nur sparsam, im Winter besonders vorsichtig. Ihr Platz im Zimmer oder Pflanzenfenster soll während des ganzen Jahres vollsonnig sein. In feuchtwarmer Luft „vergeilen" die Pflanzen und zeigen nicht die herrliche Zeichnung der kugelförmigen Körper. Die hellbraun - grüne Färbung mit rötlichen Längs- und Querstreifen wie auch die Markierung der 8 Rippen durch kleine weiße Punkte kommt nur auf vollsonnigen Standorten zur Ausbildung.
Besonderes: Die herrlich gezeichneten Kugeln der E. obera sind ein Höhepunkt der Sukkulenz! Die kakteenähnlichen Gewächse gleichen in ihren Standort- und Pflegeansprüchen den Kakteen und gehören wie diese an Südfenster. Im Som- mer vertragen sie jede Wärme; man halte sie aber besser unter oder hinter Glas als im Freien. Als ähnliche Formen kommen E. meloformis Ait. und E. valida N. E. Br. in Betracht, die allerdings ebenfalls zu den Seltenheiten zählen.