Name: Agapanthus (m.) von agape griech. = Liebe und anthos griech. = Blume, daher auch der alte Name "Liebesblume"; umbellatus lat. doldig (nach den vielblumigen Blütendolden). "Schmucklilie" weist auf die dekorative Wirkung dieses Liliengewächses hin; wie "schmuck" die Pflanzen werden können, zeigen allerdings erst ältere Exemplare!
Herkunft: Südafrika (Kapland); die formenreiche Art wurde bereits 1694 in Holland in Gartenkultur genommen und dann vor allem in England züchterisch bearbeitet.
Blütezeit: Juli bis August.
Anzucht: Durch Teilen starker Wurzelstöcke, meist beim Umtopfen im zeitigen Frühjahr oder gleich nach der Blüte. Auch Aufzucht aus Samen ist möglich, aber langwierig; das Saatgut keimt unregelmäßig, und Sämlingspflanzen sind erst nach 5 bis 6 Jahren blühstark!
Pflegeansprüche: Um reiche Blüte zu erzielen, muss die "blaue Lilie Afrikas" einen geschützten und vollsonnigen Platz erhalten. Die prächtigen Pflanzen stehen während der wärmeren Jahreszeit am besten im Freien, also auf dem sonnigen Balkon, der Terrasse oder auch im Garten. Die Erde soll durchlässig, zugleich aber recht nahrhaft sein. Man verwende gut verrottete Komposterde mit Zusatz von Sand im Verhältnis 4:1. Regelmäßige reichliche Bewässerung während der Wachstumsperiode und wöchentliche Dunggüsse bis zur Blütezeit sind zum guten Gedeihen der meist in verhältnismäßig kleinen Gefäßen gehaltenen Schmucklilien erforderlich. Nach der Blüte ist das Gießen einzuschränken, da sie dann in eine Ruheperiode eintreten. Vor den Frösten bringe man die Pflanzen in das Winterquartier. Hierzu eignen sich ein helles Treppenhaus, eine Diele oder ein Keller, der luftig und nicht zu dunkel ist. Die Schmucklilien sollen auch über Winter ihre dichten Schöpfe dunkelgrüner Blätter behalten. Die besten Überwinterungstemperaturen sind 4 bis 8 °C. Es wird nur gerade so viel bewässert, dass die Pflanzen nicht eingehen. Nach dem Frühjahr zu beginne man, reichlicher zu gießen, entferne abgestorbene Pflanzenteile und bringe die Gefäße dann um Mitte Mai wieder an einen recht sonnigen, warmen Platz im Freien. Umgetopft wird nur im zeitigen Frühjahr und bei älteren Pflanzen etwa alle 3 bis 4 Jahre, wenn die fleischigen Wurzeln in den Gefäßen keinen Platz mehr finden. Wichtig ist, dass die Wurzeln beim Verpflanzen (und ggf. beim Teilen) nicht beschädigt werden, da sie sonst faulen. Um guten Wasserabzug zu gewährleisten, gebe man unten in den Topf oder Kübel eine starke Schicht Kies oder Tonscherben.
Besonderes: Ältere Exemplare des Agapanthus, die ein Dutzend und mehr Blütenschäfte tragen, sind prächtige Gewächse für große Töpfe, Schalen oder Kübel. Solche großen Pflanzen passen freilich nicht mehr ins Zimmer. Als Zimmerpflanzen eignen sich jedoch Jungpflanzen, die aber nur 2 oder 3 Dolden entwickeln. Auch diese sollte man im Sommer vors Fenster oder auf den Balkon stellen!